Ein Pilotprojekt zum Schutz und zur Erforschung von Haien in Südwestafrika

26. September, 2022

Sharkproject unterstützt das Angola Elasmo Projekt

    Es gibt spannende Neuigkeiten, Sharkproject ist offiziell um ein neues Projekt „gewachsen“! Seit Anfang des Jahres unterstützen wir die ambitionierte Haiforscherin und Sharkproject-Botschafterin Ana Lucia Furtado Soares bei Ihrem Projekt in Angola in Zusammenarbeit mit Elasmoproject und der LMU München, wo sie auch gerade ihren Doktor absolviert. Ihre familiären Wurzeln machen dieses Projekt dabei zu einer absoluten Herzensangelegenheit.  

    Angolas Küstengewässer zeichnen sich durch eine extrem hohe Produktivität aus und viele (auch bereits bedrohte Arten) scheinen hier noch relativ häufig vorzukommen. Genau lässt sich dieses momentan aber leider nicht sagen. In einem Land geprägt von politischer Instabilität gibt es weder wissenschaftliche Daten zum Thema Vorkommen und Verbreitung von Haien und Rochen, noch gibt es offizielle Zahlen zu Fangmengen der lokalen Fischereiflotten. Gleichzeitig existieren nahezu keine Schutzmaßnahmen und eventuell bestehende Maßnahmen werden in keinster Weise kontrolliert.

    Gerade deswegen ist Lucias Projekt ein absolut wichtiger Meilenstein für den Haischutz in Angola und ganz Südwestafrika. In den vergangenen zwei Jahren konnte sie sich bereits ein erstes Bild von der Situation vor Ort machen und hat es geschafft ein nahezu freundschaftliches und kollegiales Verhältnis zu Fischern vor Ort aufzubauen. Dadurch konnte sie erste Belege sammeln, dass leider immer wieder auch bedrohte Hai- und Rochenarten in den Netzen der Fischer landen. Gleichzeitig fehlen vor Ort die Kapazitäten und das Bewusstsein um dem ganzen effektiv entgegenzuwirken, damit nicht nur die Haie am Ende davon profitieren, sondern auf lange Sicht auch die lokale Bevölkerung selber.

    Um dieses Netzwerk weiterauszubauen, reist sie selber jedes Jahr mindestens zweimal nach Angola. Vor Ort besucht sie regionale Märkte, sammelt dort zum ersten Mal wichtige biologische Daten zu gefangen Arten sowie Informationen über die Verwendung und Verarbeitung von Haien und Rochen. Ein ganz besonderer Erfolg war ein Workshop den sie kürzlich in Kooperation mit der Universität Namibe gehalten hat, bei dem nicht nur Wissenschaftler und Studierende der Universität teilgenommen haben, aber auch Mitglieder der lokalen Bevölkerung sowie eine Vielzahl von Fischern.

    Wir von Sharkproject sind unglaublich gespannt auf die nächsten Jahre der Zusammenarbeit mit dem Angola Elasmo Projekt und sind von der Wichtigkeit und dem positiven Einfluss absolut überzeugt. Gleichzeitig möchten wir aber auch auf die sensible soziale und humanitäre Situation vor Ort hinweisen. In Regionen in denen der Zugang zu geregeltem Einkommen und sicherer Nahrungsversorgung oft nicht gegeben sind, spielen Umwelt- und Meeresschutz verständlicher Weise oft nur eine untergeordnete bis gar keine Rolle. Gerade das macht Lucias Arbeit so extrem wertvoll und wichtig, denn am Ende wird jedes Umweltschutzprojekt in einer solchen Region scheitern, wenn die Akzeptanz und das Verständnis der Gesellschaft vor Ort nicht vorhanden sind.

    Die nächsten Jahre versprechen absolut spannend zu werden und wir werden euch hier natürlich immer wieder mit Updates und Bildern versorgen 😊

     Mehr Infos zu dem Projekt findet ihr übrigens auch an dieser Stelle auf unserer Homepage!

    Habt ihr weitere Fragen zu Lucias Projekt? Dann meldet euch direkt bei unserem Projektleiter Jan Bierwirth (j.bierwirth@sharkproject.org).

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