Dr. Iris Ziegler posiert mit zwei weiteren Teilnehmern vor der Präsentationswand.
Dr. Iris Ziegler posiert mit zwei weiteren Teilnehmern vor der Präsentationswand.

In Bonn fand eine Übereinkommens-Sitzung der UN statt.

2. März, 2023

Übereinkommen zum Schutz der wandernden Haie

Kürzlich fand ein wichtiges Treffen zum marinen Tierschutz in Bonn statt. Unter der Leitung der UN wurde ein Übereinkommen zum Schutz von wandernden Haien getroffen. Selbstverständlich war auch eine Abordnung von Sharkproject vor Ort. 

Ansicht des Vortragssaales von hinten, direkt vor der Kamera steht ein Schild mit "Sharkproject International"
Selfie von Dr. Iris Ziegler während des Meetings
Großansicht der Präsentationswand

Es war bereits das 4. Treffen der Zeichnungsberechtigten des Übereinkommens zum Schutz der wandernden Haie, welches dieses Mal in Bonn abgehalten wurde. Eines des Side Events wurde vom Deutschen Ministerium für Umwelt unter dem Namen "Dive in and Discover: The Tope Shark Proposal and the Sharks MOU Advisory Committee's Assessment" ("Eintauchen und entdecken: Antrag zum Hundshai und Empfehlung des Beratungsausschusses für ein Hai-Übereinkommen") geleitet. Auf der Tagesordnung stand der Hundshai (galeorhinus galeus), welcher auch Suppenflossenhai oder Vitaminhai genannt wird. Es wurde beantragt, dass diese Haiart zusätzlich im Annex I des Übereinkommens gelistet wird. Bereits seit 2020 steht sie auf App II des CMS. Die Aufnahme liefert bessere Schutzbedingungen für diese hochgefährdete Spezies über nationale Gesetzesgrenzen hinweg. 

Sprecher für dieses Event waren keine Geringeren als Jürgen Friedrich (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz BMUV), James Ellis (Stellvertretender Vorsitzender von Sharks AC, Zentrum für Umwelt, Fischereien, Wissenschaft von Aquakulturen, CEFAS) sowie Matthias Schaber (Thünen Institut für Seefischerei / Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BMEL). Letzerer betonte in Bezug auf die Listung des Hundshais, dass dieser Hai nicht nur entlang des Festlandes, sondern auch in der Hochsee in den warmen Gewässern des Nordostatlantiks in einer Tiefe von 800m lebt. Trotzdem war er über mehrere Jahrzehnte hinweg das Objekt gezielter Fischerei. Dabei ging es insbesondere um das Leberöl (= Squalen, siehe auch hier), aber auch um sein Fleisch und die Flossen. Dadurch wurde die Population beinahe ausgerottet und ist in einigen Gegenden nach wie vor Ziel der Fischerei sowie verbreiteter Beifang beim so genannten Longlining sowie der Schleppnetzfischerei. 

Wir von Sharkproject begrüßen diesen Antrag für eine bessere Zusammenarbeit beim Schutz des Hundshais, einer Spezies, die auch in deutschen Gewässern heimisch ist. Trotzdem erinnern wir alle Zeichnungsberechtigten des Übereinkommens daran, dass eine reine Listung sowie das Sammeln von Daten allein nicht dazu beitragen wird, den Zustand dieser Spezies zu verbessern. Deshalb rufen wir alle auf, ebenfalls gemeinsam für die Umsetzung von effektiven Schutzmaßnahmen zu stimmen. 

Ein weiteres hervorzuhebendes Side Event wurde gemeinsam von Sharkproject und Oceana sowie Humane Society abgehalten. Hierbei wurde diskutiert, was nötig ist, um auf der Ebene der RFMO (regional fisheries management organisations = Organisation des regionalen Fischereimanagements) ein nachhaltiges Management von hochgefährdeten Meereshaien inklusive dem Kurzflossenmaki, Seidenhai sowie dem Blauhai und weiteren Arten sicherzustellen. 

Die Sprecherin von Sharkproject war selbstverständlich Dr. Iris Zielger aus dem Sharkproject International Team. Jillian Acker (Oceana) und Lawrence Clebeck (Humane Society Australia) steuerten ebenfalls ihre Reden bei. 

Hier finden Sie weitere Details zu den Side Events. 

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