UNOC 3 in Nizza

SHARKPROJECT bei der UNOC 3 in Nizza – klare Worte, starke Präsenz, doch echte Taten bleiben rar.

  • Premiere von „Tiger Eyes“, dem preisgekrönten Film von Martina Trepczyk – ein emotionaler Weckruf für den Schutz der Haie.
  • Unser Side Event „Female Voices on the Future of Sharks“, mit starken Stimmen aus Angola, Kenia, Madagaskar und Æarth.
  • Start der Global Coalition to Halt the Extinction of Threatened Sharks and Rays – eine neue, mächtige Allianz, die auch Sharkproject unterstützt.
  • Workshops der Gallifrey Foundation – kleine, aber intensive Arbeitsgruppen für konkrete nächste Schritte im Haischutz.

Was UNOC 3 für Haie gebracht hat

  • Fortschritt beim Hochsee-Vertrag (BBNJ Agreement) Der Vertrag zum Schutz der Biodiversität in Gebieten außerhalb nationaler Hoheit (BBNJ) wurde von 51 der notwendigen 60 Staaten ratifiziert. Frankreich versprach, die Quote bis September 2025 zu erfüllen. Kommt der Vertrag zustande, könnten damit endlich Regulierungslücken auf der Hohen See geschlossen werden – ein entscheidender Hebel gegen Überfischung und Beifang.
  • Neue Meeresschutzgebiete – Fortschritt oder PR? Zahlreiche neue Schutzgebiete wurden angekündigt, darunter: Ganz Französisch-Polynesien (inkl. 1,1 Mio. km² No-Take-Zone) Samoa: 9 neue s UK: Verbot von Grundschleppnetzen in 50 % der bestehenden Schutzgebiete Kolumbien: Neues in der Karibik (3.800 km²) Spanien: 5 neue Schutzgebiete. Doch: Derzeit sind erst etwa 8 % der Meere effektiv geschützt. Das 30x30-Ziel (30 % Schutz bis 2030) wirkt ambitioniert – aber auch realitätsfern, wenn Schutz nur auf dem Papier besteht.
  • Mehr Geld für SDG14 – endlich! Die EU kündigte 1 Milliarde Euro für Meeres- und Fischereischutz an. Ein Schritt in die richtige Richtung – aber nur, wenn das Geld auch bei effektiven Projekten ankommt.
  • Tiefseebergbau: Erste Bremse, aber noch kein Stopp 37 Staaten fordern eine „vorsorgliche Pause“ beim Tiefseebergbau. Ein notwendiger Schritt, doch ein echtes Moratorium fehlt weiterhin. Die Risiken – toxische Sedimente, zerstörte Nahrungsnetze, Bedrohung tiefer Hai-Arten – sind wissenschaftlich nicht ansatzweise ausreichend erforscht.
  • Global Coalition for Sharks & Rays – gemeinsam gegen das Aussterben Ein Hoffnungsschimmer: Die neue Koalition gegen das Aussterben bedrohter Hai- und Rochenarten. Initiatoren wie Frankreich, CMS, , TRAFFIC und WWF wollen: Lebensräume erhalten und verbinden Legalität und Nachhaltigkeit im -Handel stärken Eine globale Taskforce für Hai- und Rochenarten etablieren Sharkproject ist Gründungsmitglied – und bereit, dieses Bündnis mit Leben zu füllen.
  • Plastikflut stoppen – noch zu vage Plastikmüll wurde viel diskutiert. Der Wille zu einem globalen Plastikabkommen ist da, besonders bei UK und Australien. Aber: Die Lobby der Petrochemie bremst massiv. Ohne verbindliche Reduktionsziele bleibt das ein Tropfen auf den heißen Ozean.

Was fehlt – und zwar schmerzhaft

Illegale Fischerei – wurde zwar thematisiert, aber nicht konkret adressiert. Länder mit Großflotten blockieren wirksame Maßnahmen, während viele Küstenstaaten gar nicht die Mittel haben, die eigenen Gewässer zu überwachen.
Ein Lichtblick: Indonesien kündigte öffentliches Vessel-Tracking via Global Fishing Watch an. Ein Schritt in Richtung Transparenz.

Unterwasserlärm – die stille Katastrophe bleibt (fast) ungehört. Dabei leiden Wale, Delfine – und viele Haie – unter Schallkanonen, Schiffsverkehr und Rohstoffexploration. Die High Ambition Coalition for a Quiet Ocean wurde gegründet – 37 Länder, angeführt von Panama. Hoffen wir, dass es mehr ist als nur ein neues Logo.

Alec Drogosz

Haie: Systemrelevant und vergessen

Haie sind Schlüsselarten. Sie regulieren die Nahrungskette, stabilisieren Ökosysteme und sind essenziell für die Gesundheit der Meere. Und doch sind über 35 % aller Hai- und Rochenarten akut vom Aussterben bedroht – primär durch Überfischung.

Ohne Haie: keine gesunden Ozeane. Ohne gesunde Ozeane: keine stabile Zukunft für Mensch und Klima. Das wurde auf der UNOC zwar anerkannt – aber der Handlungsdruck ist weitaus größer als das, was aktuell politisch umgesetzt wird.

Von Hoffnung zu Handlung – aber jetzt wirklich

Die UNOC 3 war voller Ankündigungen. Doch viele davon sind Wiederholungen alter Versprechen, und manche „neuen“ Schutzmaßnahmen entpuppen sich als Re-Branding existierender EU-Richtlinien. NGOs wie Bloom erwägen deshalb rechtliche Schritte gegen Frankreich.

Klar ist: Die Zivilgesellschaft allein kann den Wandel nicht stemmen. Regierungen müssen sich ehrlich und konsequentfür Meeresschutz einsetzen – und aufhören, sich hinter technischen Begriffen und vagen Commitments zu verstecken.

Wie Martina Trepczyk in Nizza sagte: „Wir sind fertig mit Hoffnung. Jetzt geht es um Handeln.“

Der Schutz der Ozeane lässt sich nicht isoliert betrachten. Er ist Teil eines größeren Ganzen: Klimakrise, Artensterben, Umweltgerechtigkeit – alles hängt zusammen.

Und Haie? Sie stehen im Zentrum.

Werde Teil der Bewegung – bevor das Gleichgewicht kippt

Sharkproject bleibt laut, unbequem und unbestechlich. Aber wir brauchen dich:

➡ Politiker:innen, die bereit sind, mutig zu handeln.
➡ Wissenschaftler:innen, die unbequeme Wahrheiten aufzeigen.
➡ NGOs, die gemeinsam Druck machen.
➡ Eine Öffentlichkeit, die sich nicht mit schönen Worten abspeisen lässt.

Worte verändern nichts. Taten schon.

Let’s make splashes for the sharks!

your contact person Sven Wille

If you have any questions or comments about this blog post, please feel free to contact Sven from SHARKPROJECT directly.

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