Soziale Dynamik von Weißen Haien.

Soziale Dynamik und individuelle Jagdtaktiken von Weißen Haien durch Biologging aufgedeckt.

  • Einsatz von Biologging-Sensoren
  • Futtersuche großer Meeresraubtiere in freier Wildbahn kann quantifiziert werden

Sicher habt ihr schon mal von unserem Projekt "Great White Mystery" gehört, wo mithilfe neuer Tags detaillierteres Wissen über die Migrationen von Großen Weißen Haien gesammelt werden soll? Im Rahmen dieses Projekts wurde von Mauricio Hoyos Padilla, Yannis Peter Papastamatiou und seinem Team jetzt das erste wissenschaftliche Paper veröffentlicht.

Aber worum geht es in den neuen Forschungserkenntnissen überhaupt? Es wurde versucht, eine soziale Dynamik und individuelle Jagdtaktiken von Weißen Haien mithilfe von biologischen Sensoren wie Kameras & Telemetrie Empfängern zu erforschen. Als Forschungsgebiet wurde Guadalupe, Mexiko, ausgewählt. Durch das Biologging ist es dem Team möglich gewesen, soziale Beziehungen nachzuweisen und gleichzeitig aber auch das Verhalten aufzuzeichnen, wodurch eine Quantifizierung der sozialen Nahrungssuche von großen Meeresräubern möglich wird. Es ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um diese Riesen besser kennenzulernen.

© Denise Smolinsky

Aus dem Abstract der wissenschaftlichen Arbeit

Die soziale Futtersuche, bei der Tiere in Gruppen auf Nahrungssuche gehen, hat viele Formen, ist aber bei marinen Raubtieren weniger gut untersucht, da die Messung sozialer Verbände in freier Wildbahn schwierig ist. Wir setzten Biologging-Sensoren (Aktivität, Kameras und Telemetrieempfänger) ein, um soziale Verbände und gleichzeitiges Verhalten bei Weißen Haien (Carcharodon carcharias) vor der Insel Guadalupe, Mexiko, zu messen. Die Telemetrie-Empfänger  der Tiere zeigten, dass die Haie unterschiedlich viele Verbände bildeten und dass diese am häufigsten auftraten, wenn die Haie in geraden Bahnen schwammen oder sich häufig drehten.

Während viele Verbindungen wahrscheinlich zufällig waren, gab es Hinweise auf einige stärkere Verbindungen. Die Haie unterschieden sich in der Tiefe, die sie nutzten, und in ihrer Aktivität, wobei einige Individuen eher im flachen Wasser aktiv waren, während andere in 200 – 300 m Tiefe aktiver waren. Wir vermuten, dass sich Weiße Haie mit anderen Individuen zusammentun, um unbeabsichtigt Informationen über den Standort oder die Überreste großer Beutetiere auszutauschen. Es kann jedoch eine große Bandbreite individueller Variabilität im Verhalten und in der Sozialität geben. Mithilfe des Biologgings ist es nun möglich, die sozialen Verbände von Tieren zu messen und gleichzeitig ihr Verhalten zu erfassen, sodass die soziale Futtersuche großer Meeresraubtiere in freier Wildbahn quantifiziert werden kann.

Dein Ansprechpartner Herbert Futterknecht

Bei Fragen oder Anmerkungen zu diesem Blogpost kannst Du Dich gerne direkt an Herbert von SHARKPROJECT wenden.

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