Intersessional Meeting konnte sich erneut nicht auf ein Rückhalteverbot für Kurzflossen-Makohaie einigen, behauptet aber weiterhin, Fortschritte zu machen ...

11. Juli, 2021

Statement zum ICCAT Meeting Thema Makohaie

Wir sehen leider keinerlei Fortschritte und hoffen auf ein weiteres Treffen, um die offenen Fragen zu klären.

Würdigung der Verpflichtung aller Parteien, den Bestand an Kurzflossen-Makohaien im Nordatlantik bis 2070 wieder aufzubauen, und des Vorschlags des Kommissionsvorsitzenden als Grundlage für diese Diskussionen.

Unterstützung der Absicht des Vorsitzenden, „eine Wiederholung des Szenarios vom letzten Jahr zu vermeiden“, da wirksame Erhaltungsmaßnahmen längst überfällig sind und nicht erneut aufgeschoben werden dürfen. Doch leider wurde dies auch bei diesem Intersessional Meeting wieder nicht erreicht, da die Schlüsselfragen nicht offen angesprochen wurden und bisher keine Einigung auf irgendwelche Schutzmaßnahmen erzielt wurde. Obwohl die unterstützenden Parteien der PA4-09 und auch Japan, Norwegen und Algerien immer wieder versuchten, die Notwendigkeit der Beantwortung dieser Schlüsselfragen anzusprechen.

Dieses Interesional Meting hat eine Einigung auf ein gemeinsames Vorgehen zur Rettung dieser bedrohten Art erneut bis zum Jahresende hinausgezögert. Es besteht nun eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch in diesem Jahr keine Einigung zur Umsetzung wirksamer Erhaltungsmaßnahmen für diesen gefährdeten Bestand zustande kommt, sofern sich die Parteien nicht vor der Kommissionssitzung im November treffen und die Diskussionen fortsetzen.

Bei einem solchen Treffen müssen die wesentlichen offenen Fragen auf den Tisch kommen und beantwortet werden, bevor die Diskussionen über detaillierte Textformulierungen fortgesetzt werden können.

Wir fordern daher alle Parteien auf, so bald wie möglich, spätestens jedoch im September, ein weiteres Treffen anzusetzen, um diese Diskussionen abzuschließen.

Beunruhigt darüber, dass die Fangdaten für 2020 zeigen, dass die Überfischung anhält und die Anlandungen von Spanien und Portugal im Vergleich zu den Fängen von 2019 sogar gestiegen sind, wobei die EU KEINE Daten zu Lebendfängen gemeldet hat. Dies zeigt, dass die Flotte entweder die Rec 19-06 nicht einhält, alle Makos freizulassen, die lebend ans Boot gebracht werden ODER keine Rückwürfe meldet, was ebenfalls nicht mit der Rec 19-06 vereinbar ist! Wir sind weiterhin alarmiert, dass bisher nicht alle CPCs die Fänge für 2019 gemeldet haben, insbesondere Marokko, das 2019 erhebliche Fänge hatte, hat nur angekündigt, dass diese in 2020 zurückgegangen seien, aber bisher keine Zahlen öffentlich zur Verfügung gestellt!

Beunruhigt, dass die EU weiterhin ihre Aussage wiederholt, dass das Zurückwerfen von toten Haien nicht zur Bestandserhaltung beiträgt“, was jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt und durch die nachgewiesene Wirksamkeit bestehender Anlandeverbote für andere Arten widerlegt wird. ICCAT und die CPCs haben solche Verbote für andere Haiarten in der Vergangenheit bereits erfolgreich umgesetzt.

Tief besorgt darüber, dass die EU all dies ignoriert, die Wissenschaft ignoriert und sogar die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Berechnungen des SCRS infrage stellt, stattdessen aber weiterhin die Argumente der Fischereiindustrie wiederholt.

Enttäuscht darüber, dass die EU den Fortschritt für ein Abkommen blockiert, indem sie übermäßig komplexe Maßnahmen vorschlägt, die unmöglich um- und durchsetzbar sein werden, wie das vorgeschlagene Limit von zwei Exemplaren, die pro Boot und Trip an Bord behalten werden dürfen, während sich die Parteien nicht einmal auf eine Erhöhung der Beobachterquote auf 20 % einigen konnten und die Definition eines umfassenden elektronischen Überwachungssystems in einem Panel 1 Intersessional Meeting Anfang dieses Monats auf 2022 verschoben wurde.

Verwundert über den Vorschlag der USA, der anscheinend wirklich darauf abzielt, den Wiederaufbau der Bestände einzuleiten und wissenschaftlich korrekt die Berücksichtigung der Gesamtmortalität fordert (und damit auch die Sterblichkeit nach der Freilassung von lebenden Rückwürfen einschließt), aber weiterhin die Tatsache ignoriert, dass geschlechtsreife Tiere (oberhalb der vorgeschlagenen Größenbegrenzung) tatsächlich der Schlüssel zum Beginn des Wiederaufbaus der Bestände sind und daher nicht zurückbehalten werden dürfen – weder tot noch lebendig – weder von der kommerziellen noch von der Freizeitfischerei!

Unter Hinweis darauf, dass Norwegen wiederholt erklärt hat, dass nur ein Verbot der Rückhaltung eine wissenschaftliche Grundlage für den Wiederaufbau des Bestands bis 2070 bietet und die NOAA selbst für alle atlantischen Haibestände vorschlägt: „Wie im FMP von 1999 beschrieben, ist es das allgemeine Ziel der NOAA Fisheries, wenn es um Managementmaßnahmen für überfischte atlantische Haibestände geht, den Bestand innerhalb des Wiederaufbauzeitraums mit einer 70-prozentigen Wahrscheinlichkeit aufzubauen. „Die USA haben in ihrem DRAFT Amendment 14 zum 2006 Consolidated Atlantic Highly Migratory Species Fishery Management Plan leider bisher ihren eigenen Managementplan für die Diskussionen beim ICCAT ignoriert, da sie nach wie vor darauf bestehen, geschlechtsreife Haie für ihre Freizeitfischerei zu behalten, selbst wenn sie lebend gefangen werden und eine TAC (gesamt zulässiger Fang) von 500 t unterstützen bei der die Wahrscheinlichkeit für den Wiederaufbau lediglich bei 52 % liegt.

Die Tatsache, dass sie weiterhin wirtschaftliche Anreize durch die Anlandung toter Makohaie ermöglichen, verhindert, dass die bestmöglichen Anstrengungen unternommen werden, um Beifang zu vermeiden und die Sterblichkeit nach dem Aussetzen zu minimieren. Die kanadischen Fangzahlen zeigen deutlich die Wirksamkeit eines Anlandeverbots (das Kanada für seine Flotte bereits m Jahr 2020 eingeführt hatte), wie aus der Zunahme der Lebendfreilassungen im Jahr 2020 hervorgeht, die eine deutliche Verbesserung gegenüber den Zahlen von 2019 darstellt!

Wir fordern daher dringend, dass sich alle ICCAT-Parteien im Rahmen eines zusätzlichen Intersessional Meetings vor der Kommissionssitzung endlich auf das verständigen was wissenschaftlich begründet, längst überfällig und zwingend notwendig ist:

Sich auf eine Wahrscheinlichkeit von 70 % für den Wiederaufbau des nordatlantischen Bestandes bis 2070 als wissenschaftlich fundierte Wahrscheinlichkeit für diese hochgefährdete Haiart zu einigen!
Sich darauf zu einigen, die Gesamtmortalität für Kurzflossen-Makohais im Nordatlantik auf ein Niveau von << 300t zu reduzieren, wie es für eine Wahrscheinlichkeit von 70 % erforderlich ist; zu beachten ist dabei, dass dies alle Mortalitätsquellen einschließen muss, einschließlich eines geschätzten Prozentsatzes für die Sterblichkeit von Haien nach Freilassung von lebenden Tieren, z.B. 30-40 %).
Zuzustimmen, dass ICCAT auch für den südatlantischen Bestand einen vorsorglichen Ansatz anzuwenden. Dieser Bestand läuft nämlich Gefahr, sich in naher Zukunft in einem ähnlich katastrophalen Zustand zu befinden wie jetzt der Bestand im Norden, wenn Schutzmaßnahmen weiter hinausgezögert werden

Wir fordern weiterhin alle CPCs des ICCAT dazu auf:

  • Ein sofortiges Fangverbot für Kurzflossen Makohai im Nordatlantik einzuführen
    eine TAC von nicht mehr als 2001, t für Kurzflossen Makohai im Südatlantik ab dem Jahr 2022 einzuführen.
  • Sich für die weitere Erforschung und Umsetzung verbesserter Strategien zur Vermeidung von Interaktionen mit diesen Haien und deren Beifang einzusetzen – dies darf jedoch keinesfalls die Entscheidung über die sofortige Umsetzung des vollständigen Fangverbots im Norden – ohne Ausnahmen – verzögern!
  • Einführung eines umfassenden elektronischen Überwachungssystems (EMS) und Erhöhung des Anteils der menschlichen Beobachter auf mindestens 20 %.
    Bis spätestens 2024 eine neue Bestandsabschätzungen für Kurzflossen-Makohaie im Nord- und Südatlantik durchzuführen

 

Darüber hinaus wird hervorgehoben, dass die wissenschaftlichen Empfehlungen des SCRS – für ein Anlandeverbot im Norden und eine TAC im Süden – seit 2017 eindeutig sind und zunehmend breite Unterstützung finden:

 

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